Vor 7 Stunden ·
Missbraucht! Wann nennt die Kirche endlich Namen? | Video | Im November
2018 gründete Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki den
deutschlandweit ersten Betroffenenbeirat. Ihm
EIN GASTBEITRAG VON LISA SCHARNAGL am 1. Oktober 2020
Deutschlands Bischöfe wollen den Opfern sexuellen Missbrauchs bis
zu 50.000 Euro zahlen. Lisa Scharnagl wurde als Kind an einer
katholischen Schule missbraucht. In einem Beitrag für „Cicero“ schreibt
die Studentin, warum ihr diese „Ausgleichszahlung“ nicht reicht.
Eine Frage der Verantwortung: Missbrauchsopfern gehen die Ausgleichszahlungen nicht weit genug / dpa
Über eine halbe Milliarde Euro bekommen die Kirchen in Deutschland jährlich zusätzlich zu den Kirchensteuern. Diese sogenannten Staatsleistungen sind ein Ersatz für Enteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Jetzt legt die Opposition im Bundestag dazu einen neuen Vorschlag vor.
Von Rainer Brandes
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Sechs katholische Bischhöfe stehen in violetten Soutanen mit weißen Chorhemden gekleidet während einer Messe in einer Bank. Sie haben die Hände zum Gebet gefaltet. (dpa / picture alliance / Frank Rumpenhorst)
Bis vor einigen Jahren zahlten einige Bundesländer die Gehälter von Bischöfen (dpa / picture alliance / Frank Rumpenhorst)
FinanzierungsreformNeue Pläne für das Ende der Staatsleistungen an die Kirchen
Über
eine halbe Milliarde Euro bekommen die Kirchen in Deutschland jährlich
zusätzlich zu den Kirchensteuern. Diese sogenannten Staatsleistungen
sind ein Ersatz für Enteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Jetzt
legt die Opposition im Bundestag dazu einen neuen Vorschlag vor.
Ein
prominenter Gast hat auf dem Stiftungssitz der Giordano-Bruno-Stiftung
(gbs) in Oberwesel sein aktuelles Buch "Gegen die Gewalt – Warum Liebe
und Gerechtigkeit unsere besten Waffen sind" vorgestellt: Prof.
Christian Pfeiffer. Das Thema Missbrauch von Kindern in
Glaubensgemeinschaften bildete den Schwerpunkt seines Vortrags am
vergangenen Wochenende.
Derzeit
treffen sich die katholischen Bischöfe Deutschlands in Mainz auf ihrer
Frühjahrsvollversammlung. Dort wird unter anderem um das weitere
Vorgehen bei der Entschädigung von Missbrauchsopfern diskutiert.
Woche aktuell vom 18. Februar 2020 – DER FREIE GEIST: • Das “absolute Geheimnis” des Kardinals (Zuschauer-Reaktionen)
• Sexualverbrechen – Wann hat die Vertuschung ein Ende? (Zuschauer-Reaktionen; 1:51)
• Beugehaft für Bischöfe? (4:47)
• Ross und Reiter (6:38)
• Wo überall steckt der Teufel? (20:10)
• Gott hat Seine Wege (26:39)
• “Lebensschutz” aus kirchlicher Sicht (31:54)
Gewaltopfer der Kirche (1): Das Übel von Verbrechen und Vertuschung
Es geschah zigtausendfach und überall. Und es gab bis heute keine
Wiedergutmachung. Viele Untersuchungen haben nachwiesen: Die
Vatikankirche hat gezielt ein System von Vertuschung aufgebaut, damit
die sexuellen Schwerverbrechen ihrer Priester an Kindern entweder ganz
unter dem Teppich gekehrt werden oder so lange geheim bleiben, bis eine
juristische Verjährung eintritt.
Ein Aspekt dieses Systems ist die Versetzung, zum Beispiel von
Europa nach Afrika, wo die Straftäter sich dann neue Kinderopfer suchten. Da die Priester gleichzeitig als “Männer Gottes” auftraten, kamen die Vergewaltigungen vielfach einem Seelenmord an den Kindern gleich, die auch jegliches Vertrauen in einen liebenden Gott verloren und oftmals Selbstmord
begingen. Die Institution Kirche hat ihren Amtsträgern jedoch
Jahrzehnte lang signalisiert, dass sie für ihre Verbrechen nicht zur
Rechenschaft gezogen werden.
Auch der heutige Papst Franziskus hat eine dunkle Vergangenheit. Ein
Anspekt daraus wird in der TV-Dokumentation “Das Schweigen der Hirten”
berichtet. So bestreitet der Papst, dass es pädophile Straftäter in
seiner früheren Diözese in Buenos Aires in Argentinien gegeben habe.
Doch es meldeten sich damals bei ihm viele Opfer, die dem damaligen
Erzbischof Bergoglio und heutigem Papst ihr Leid klagten und die bis
heute nie eine Antwort bekamen.
In konzentrierter Form tragen kritische Zeitgenossen vor, was im Jahr
2018 vor allem durch den Bericht einer neutralen Untersuchungskomission
in Pennsylvania in den USA über die Verbrechen der katholischen
Priester in ihrer Region neu öffentlich wurde. Alles das sind keine
Einzelfälle, sondern von vorne bis hinten ein System, das jetzt entlarvt
wird.
Gewaltopfer der Kirche – Teil 1: Das Übel von Verbrechen und Vertuschung – 29:30 Minuten
Ex-Papst geschützt? Nach Missbrauchsskandal werden schlimmste Befürchtungen wahr - FOCUS Online: 2018 erschüttert die katholische Kirche die Öffentlichkeit mit ihrer großen Missbrauchsstudie. Die Unterlagen - so das Versprechen - sollten an die Staatsanwaltschaften weitergeleitet werden. Dort bestätigen sich nun die schlimmsten Befürchtungen: Strafrechtlich sind die Dokumente nahezu wertlos.